Resiliente Mitarbeiter lassen sich auch in belastenden Situationen und Phasen großer Anspannung nicht so leicht aus der Bahn werfen. Krisen bewältigen sie souveräner, erleben sich handlungsfähiger und stehen nach beruflichen Rückschlägen schneller wieder auf.
Es lohnt sich also, darüber nachzudenken wie du deine persönliche Resilienz fördern und dir eine innere solide Standfestigkeit aufbauen kannst, die dir hilft mit Druck, Stress und Anspannung gelassen umzugehen.
In diesem Artikel zeige ich dir hilfreiche Tipps wie du berufliche Rückschläge, herausfordernde Veränderungen oder persönliche Krisen sogar als Chance erkennen und daraus gestärkt hervorgehen kannst.
Außerdem lernst du, wie du deine persönliche Resilienz als eine dir kontinuierlich zur Verfügung stehende Kraft täglich nutzen und gezielt stärken kannst.
„Bis zu 30 Prozent der europäischen Bevölkerung leiden an stressbedingten psychischen Erkrankungen“
sagt Neurowissenschaftler Raffael Kalisch, Leiter der Resilienz-Langzeitstudie des Deutschen Resilienz-Zentrums und Autor des Buchs „Der resiliente Mensch. Wie wir Krisen erleben und bewältigen“.
Für ihn ist Resilienz kein angeborenes Schutzschild vor Belastungen, dass der eine hat und der andere nicht, sondern eine Form der Aktivität.
„Resilient sind nicht die, die sich nicht berühren lassen, sondern die, denen es gelingt, in allem Übel auch noch ein Körnchen Gutes zu finden, die, deren neuronales Belohnungssystem auch in stressigen und belastenden Situationen noch Aktivität zeigt.“
Resiliente Menschen reden sich keinesfalls die Welt schön, sondern fokussieren ihren Geist auch bei großer Unsicherheit auf einen positiven Ausgang. Sie haben die tiefe Überzeugung, selbst Einfluss nehmen und etwas bewirken zu können.
Aus der Resilienzforschung wissen wir: Resilienz ist nicht nur erlernbar, sondern kann auch proaktiv weiterentwickelt werden
Auch die Psychologieprofessorin Emmy Werner von der University of California fand heraus, dass Menschen auch unter den schwierigsten Bedingungen lernen können mit herausfordernden Situationen umzugehen.
Im Rahmen ihrer Langzeitstudie von 1955 bis 1999 erforschte sie mit einem Team aus Kinderärzten, Psychologen und Mitarbeitern des Gesundheits- und Sozialdienstes welchen Einfluss biologische und psychosoziale Risikofaktoren auf die Entwicklung von Kindern haben.
Sie untersuchten etwa 700 Kinder, die alle 1955 auf der hawaiianischen Insel Kauai geboren wurden. Davon hatte ein Drittel ein hohes Entwicklungsrisiko, da sie entweder geburtsbedingten Komplikationen ausgesetzt waren, in chronische Armut geboren wurden oder unter schwierigen familiären Bedingungen aufwuchsen.
Das Ergebnis ihrer Forschung nach vierzig Jahren war, dass sich ein Drittel der jetzt 40-jährigen Erwachsenen, die als Kinder diesen Risiken ausgesetzt waren, zu leistungsfähigen, zuversichtlichen und fürsorglichen Erwachsenen entwickelt hatten.
Diese Gruppe hatte im Vergleich zu den anderen die geringsten chronischen Gesundheitsprobleme, die niedrigste Scheidungsrate und die höchste Lebenserwartung. Keiner der Personen hatte Konflikte mit dem Gesetz oder benötigte soziale Unterstützung. Alle führten stabile Ehen in gesunden Familien und hatten ein langanhaltendes Arbeitsverhältnis. Sie schauten positiv in die Zukunft und hatten ausgesprochenes Mitgefühl für Benachteiligte.[1]
Resilienz ist ein aktiv beeinflussbarer Prozess, eine erlernbare und trainierbare Fähigkeit.
Genauso wie du deine Präsentationsfähigkeiten entwickeln kannst, übst ein Meeting immer ergebnisorientiert zu leiten oder Spanisch Vokabeln in deiner App lernst, um dich im nächsten Barcelona Trip noch mehr mit den Menschen zu verbinden und in Land und Kultur einzutauchen, genauso kannst du auch deine eigene Widerstandskraft proaktiv fördern und entwickeln.
Erinnere dich kurz zurück an eine Situation, die dich in der Vergangenheit sehr belastet hat. Du hast sie überstanden. Die Zeit liegt hinter dir.
Reflektiere kurz für dich:
- Was genau hat dich herausgefordert?
- Wie bist du mit den Widrigkeiten, die dir in dieser Phase begegnet sind, umgegangen?
- Über welche inneren Schatten bist du gesprungen und was hast du dabei über dich gelernt?
- Welche Stärken hast du an dir erkannt, die du bis dahin noch nicht, oder nicht in dem Ausmaß bei dir wahrgenommen hast? Was hat dich verletzt?
Sobald du deine persönlichen Resilienzfaktoren kennst, mit denen du in der Vergangenheit bereits erfolgreich Herausforderungen gemeistert hast, bist du schon einen wesentlichen Schritt weiter. Du kannst sie jederzeit anzapfen, nutzen und ausbauen.
In meinem Artikel Was resiliente Menschen anders machen habe ich für dich die wesentlichen Resilienzfaktoren in einem Artikel zusammengefasst. Du erfährst, was Resilienz genau bedeutet, warum du deine eigene Resilienzfähigkeit unbedingt trainieren solltest und welche effektiven Gewohnheiten resilienten Mitarbeiter nutzen und was du daraus lernen kannst.
Schauen wir direkt an, wie du sukzessive noch mehr Klarheit bekommst und deine persönliche Widerstandsfähigkeit proaktiv fördern und stärken kannst.
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