Schritt 1: Erkenne welche Ergebnisse dein Streben nach Harmonie bringt
Werde dir darüber bewusst welche Konsequenzen dein bisher unbewusst wirkendes Streben nach Harmonie tatsächlich in sich trägt. Eine fruchtbare, kreative und innovative Zusammenarbeit ohne Auseinandersetzung gibt es nicht!
Dauerhafte – scheinbare – Harmonie führt zu Stillstand und schwelendem Unmut.
Plus: Führungskräfte, die Konflikten ausweichen haben es langfristig schwer ernst genommen und als Leitfigur anerkannt zu werden.
Deine Mitarbeiter sehnen sich förmlich nach klaren Ansagen, respektvoller Kritik und konträren Diskussionen, selbst wenn sie es nicht immer direkt aussprechen. Erst dann beginnen die Meisten aus gewohnten Denkstrukturen auszubrechen und außerhalb des bisher Bekannten zu denken.
Frage dich:
- Wo schaffst du es bereits durch klare Ansagen, präzise Formulierungen deiner Erwartungen und das bewusste zulassen kontroverser Meinungen neue Ideen und kreatives Denken zu fördern?
- In welchen Kontexten schreckst du noch davor zurück? Was ist bisher das Ergebnis?
Schritt 2: Nutze dein Harmoniestreben als Karrierebooster
Sobald du die positiven Seiten deines Harmoniebedürfnisses erkennst, fällt es dir viel leichter dich zu schätzen und für deine Meinung, deine Bedürfnisse und Erwartungen einzustehen.
Gerade wegen deiner ausgeprägten Harmoniebedürftigkeit hast du deine feinen Antennen oft über Jahrzehnte bis ins Detail geschult. Genau deswegen hast du heute die präzise Fähigkeit, Spannung frühzeitig wahrzunehmen. Nutze Sie!
Indem du kontroverse Meinungen frühzeitig proaktiv ansprichst aktivierst du sozusagen die Energie, die im Konflikt der konträren Perspektiven enthalten ist. Damit nutzt du die Energie konstruktiv für dein Team und eure Ergebnisse.
Nebenbei sorgst du für Respekt und Anerkennung deiner Führungskompetenz. Das Ansprechen und konstruktive Führen von konträren Perspektiven, hin zu neuen Lösungen und kreativen Ideen wird sozusagen zu deinem Karrierebooster.
Schritt 3: Achte auf deine Sprache und formuliere deine Erwartungen klar
Dein unbewusstes Bedürfnis von deinen Mitarbeitern als gute:r, unangreifbare:r Chef:in wahrgenommen zu werden, hindert dich wahrscheinlich bisher auch daran, deine Erwartungen bestimmt und präzise zu formulieren.
Vermutlich baust du in deine Formulierungen oft unklare Aufforderungen und Konjunktive ein wie
- „Es wäre gut, wenn Du/Sie…“
- „Eigentlich hätte der Bericht schon fertig sein müssen, …“
- „Es wäre klasse, wenn Sie das erledigen würden.“
- „Könnten Sie…“
Werde dir deiner bisherigen Sprachmuster bewusst und formuliere eloquent neu. Klar und bestimmt formuliert kannst du zukünftig stattdessen sagen
-
„Wir brauchen das Ergebnis bis…“
-
„Aus welchem Grund wurde ich nicht über die Verzögerung informiert?“
-
„Bis Freitag brauchen wir… Dann sprechen wir darüber wie…“
-
„Bitte übernimm/übernehmen Sie hierfür die Projektverantwortung“
Kurze, präzise Sätze machen klar was du erwartest, reduzieren den Interpretationsspielraum und sichern damit bessere Ergebnisse.
Natürlich lässt du jederzeit Rückfragen zu, die dem Verständnis dienen.
Deine klar formulierte Erwartungshaltung dient als Orientierung und legt die Basis eurer noch effizienteren Zusammenarbeit und wohlwollender Ergebniskontrolle.
Schritt 4: Inneres Unbehagen ist ok
Selbst, wenn du dir des Ursprungs deines Harmoniebedürfnisses bewusst bist, ist es wahrscheinlich im zunächst ungewohnt deine Komfortzone zu verlassen und bewusst für mehr Klarheit einzustehen. Das lässt sich nicht vermeiden und es ist ok.
Mit dem Formulieren deiner Erwartungshaltung machst du dich unter Umständen angreifbar. Du zeigst dich verletzlich. Es kann sehr gut sein, dass ein Mitarbeiter dein ungewohntes Verhalten im ersten Moment ablehnt.
Nochmal: Bitte mache dir bewusst, dass ohne Konflikt keine Reibungsenergie entsteht.
Wachstum und Weiterentwicklung werden also unmöglich. Erst durch deine Bereitschaft aus gewohnten Mustern auszusteigen eröffnest du dir und deinem Team die Chance neue Wege zu gehen. Du wirst begeistert sein, welche WIRKUNG daraus IN DIR und um dich herum ENTSTEHT. Wenn du mehr darüber erfahren willst, wie du deine Wirkung von innen heraus stärkst, klicke hier.
Schritt 5: Setze auf regelmäßiges Feedback
Aus Angst vor dem Konflikt hast du Feedback bisher womöglich so lange wie möglich vermieden und überfällige Mitarbeitergespräche immer wieder vor dir hergeschoben.
Dabei wurde dein innerer Frust immer größer und deine Motivation sank. Der Gesprächsbedarf hingegen entwickelte sich wahrscheinlich genau entgegengesetzt zu deinem Motivationslevel.
Um das zu vermeiden, setze unbedingt auf kurzzyklisches, kleinteiliges Feedback.
Zum einen ist deine innere Hürde eine Rückmeldung auszusprechen nicht so groß, zum anderen können deine Mitarbeiter nachvollziehbare Einzelheiten schneller und besser aufnehmen wie geballte, oft mit Frust aufgeladene Brocken.
Damit gibst du nicht nur deinem Mitarbeiter die Chance kurzfristig zu reagieren und den Kurs zu korrigieren. Auch dir selbst ermöglichst du, sanft aus deinem Harmoniestreben auszusteigen.
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