Erwische Dich dabei, wann Du in limitierende Handlungsweisen verfällst. Nimm die Führung wieder in die Hand indem Du Dir bewusst sagst:
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„Stopp! Moment. Was macht mich gerade in dieser Situation so unsicher?“
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„Was löst IN MIR das Unbehagen aus, das dazu führt, dass ich in mein bekanntes Muster verfalle und im Aktionismus alles perfekt machen will?“
Lass Dir vom Perfektionismus nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Sondern steuere selbst.
Schritt 2: Mache Dir klar, was das konkrete Ergebnis ist, dass Du brauchst
Interessanterweise wird mir besonders von leitenden Führungskräften und Geschäftsführern immer wieder gespiegelt, dass sie oft kurzfristige To-Dos verteilen und daraufhin viel mehr zurückkommt, als sie eigentlich erwartet haben.
Erst letzte Woche erzählte mir eine Führungskraft, er wollte eigentlich ein Satusupdate in einem Projekt in 3-5 Sätzen und hat eine komplette Power-Point Präsentation bekommen. Auf der Seite der Mitarbeiter sind dann verständlicherweise oft Überlastung, Eilaufträge und Umpriorisierungen Thema.
Beide Seiten sind komplett nachvollziehbar. Was ich Dir damit aufzeigen will:
Kläre BEVOR Du anfängst was genau das Ergebnis sein soll und lenke Deine Energie in genau das Ergebnis, das Du brauchst
- Braucht es wirklich eine große Datei mit allen Details, Zahlen, Daten, Fakten und kleinteilige Darstellungen?
- Braucht es 3-4 Kernpunkte schriftlich festgehalten in einer Mail?
- Oder reicht eine klare, präzise Sprachnachricht von maximal 2 Minuten in der Du kurz über den aktuellen Stand und die aktuell zu klärenden Punkte informierst?
Kläre vorab: WAS und WIE, in welcher Form, Dein Gegenüber Informationen von Dir braucht.
Schritt 3: Shifte Dein Mindset von Perfektion auf Impakt, also den Mehrwert den Du stiftest
Werde Dir im Sinne Deiner Ressourcen und im Sinne Deiner Kraft immer wieder bewusst:
„Wie nutze ich meine Kraft so, dass ich den größtmöglichen Mehrwert stifte?“
Das heißt, anstatt Dich in Details und Aktionismus zu verlieren, frage Dich immer wieder:
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Wie stifte ich den größten Mehrwert?
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Was ist im Moment der wichtigste Schritt?
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Was ist mein Beitrag zu einem guten Ergebnis?
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Welche ist die größte Wirkung, die ich erzeugen kann?
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Nutze ich meine Zeit gerade im Sinne der Ergebnisse und im Sinne meiner Ziele und Ressourcen?
Und hey, selbst wenn Deine Antwort auf die letzte Frage auch mal NEIN ist, dann verurteile Dich bitte nicht dafür.
Im Gegenteil. Freue Dich, dass Du Dich gerade selbst dabei ertappt hast in Dein bekanntes Muster zu verfallen und dass Du Dir gerade durch Dein Bewusstsein selbst die Möglichkeit geschaffen hast neu zu wählen, Dein Sterben nach Perfektion abzulegen und (langfristig) zu überwinden.
Werde Dir den typischen Situationen bewusst, in denen Du immer wieder in Aktionismus verfällst.
Achte insbesondere in diesen Situationen darauf, dass Du immer wieder einen Break machst und Distanz zur Situation schaffst. Das kannst Du tun, indem Du Dich immer wieder bewusst fragst:
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Worum geht es hier wirklich?
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Was soll nochmal genau das Ergebnis sein?
Bei mir ist es zum Beispiel so, ich liebe es mich mit Themen wie Leadership, Selbstführung, Persönlichkeitsentwicklung im Business usw. zu befassen. Ich könnte tagelang darüber sprechen, schreiben, lesen, diskutieren, wie auch immer.
Das heißt aber auch, wenn ich eine Kundenanfrage bekomme, muss ich mich in der Vorbereitung selber immer wieder zurück und mich immer wieder fokussieren:
- Worum geht es dem Kunden im Kern?
- Welche zentralen Botschaften bringen den größten Mehrwert?
- Wie spreche ich darüber so, dass ich meine Zuhörer bestmöglich abhole und sie das Meiste für sich mitnehmen?
Gerade weil ich mich ohne Punkt und Komma darüber austauschen könnte, mache ich immer wieder eine bewusste Pause und frage mich:
- „Wann ist gut gut genug?“
- „Was braucht es wirklich um hier – um am Beispiel zu bleiben – für den Kunden das beste Ergebnis zu erreichen?“
Wenn Du das machst, gehst Du wieder ins große Ganze. Du gehst sozusagen in die Perspektive des Adlers, weg von der kleinteiligen Ameisenperspektive und entscheidest wieder selbst welches Ergebnis welche Ressource braucht und wieviel Energie Du gibst.
Schritt 4: Mache Dir Deine bisherigen Erfolge und deren Wirkung bewusst
Wie schon erwähnt kann der Hang zum Perfektionismus auch dazu führen, dass Du manche Dinge gar nicht erst anfängst.
So schiebst Du vielleicht die Vorbereitung eines Meetings immer wieder vor Dir her, weil Du unsicher bist, wie Du das Meeting leiten und lenken sollst.
Vielleicht musst Du eine Präsentation vorbereiten, ein Projekt angehen oder was auch immer, machst es aber nicht.
Du schiebst es immer wieder auf, beschäftigst Dich gedanklich aber dennoch ständig damit. Obwohl Du noch keinen Pinselstrich gemacht hast baut sich innerlich Druck und Stress auf.
Perfektionismus ist der Ursprung von Prokrastination
Mache Dir Deine Erfolge bewusst und befreie Dich damit aus Deinem ungesunden Muster
Mache Dir bewusst, was Du schon alles geschafft hast, obwohl Du es dir wahrscheinlich im Vorfeld auch noch nicht zugetraut hattest.
Überlege Dir welche Fähigkeiten und Kompetenzen Du dabei schon entwickelt hast und wie weit Du auf deinem Weg schon gekommen bist.
Erkenne, dass Du immer wieder auf Deinen Füßen gelandet bist, egal wie groß die Hürde war!
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